Prolog
Nachdem die Balkan-Tour 2018 bekanntlich zur Magarac-Tour 2018 wurde (zum Bericht) und nach 4 Tagen unterbrochen werden musste, hier nun der Plan für unsere Balkan-Tour 2.0:

14.12.2018
Ja, nun steht unser Termin für die Tour 2019 fest – naja, zumindest die Fähre ist nun gebucht : Abfahrt 01.06.2019 ab Venedig.
Und natürlich haben wir auch wieder die Übernachtung bei Lu & Luca gebucht 🙂
22.04.2019
Gestern haben wir nun endlich die Trainings-Saison fuer unsere Balkan-Tour eröffnet – eine nette Tour durch den Schwarzwald. 4 Stunden reine Fahrzeit, ca 250 km. Für die erste Trainings-Fahrt enorm viele Kurven, aber geil war`s ! Allerdings mussten wir auch eines feststellen – vom Roller auf´s Motorrad ist nicht so gut…. Die Roller hatten wir uns ja just for fun angeschafft, so zum geschwind mal ins Städle fahren. Gestern im Schwarzwald versuchten wir beide mit LINKS zu bremsen…gaaaanz schlechte Idee !!! Also haben wir uns zwei Wochen vor der Tour ein absolutes Roller-Verbot auferlegt :-(.
Irgendwie war´s gestern auch zu Beginn schon recht merkwürdig – irgendwie passte das mit meinen Kontaktlinsen nicht mehr. Bis mir die Erleuchtung kam, dass ich die linke Linse wohl ins rechte Auge und umgekehrt gemacht habe… muss wohl die Aufregung gewesen sein, hahaha. Also anhalten, Linsen tauschen und siehe da – alles gut *griiins*
Ende April / Anfang Mai
Seit unserer letzten Trainings-Tour hat das Wetter leider nicht mehr mitgespielt 🙁
Und da man am Wochenende sonst nichts zu tun hat (außer Putzen, Wäsche waschen und so Zeug), kommt man echt auf dumme Gedanken !!! Meine waren dann: „warum sollten wir nur weiße T-Shirts mitnehmen (die wir dann unterwegs sachgerecht dem Recycling zukommen lassen), wenn die auch bunt bedruckt sein könnten?“ Und dabei entsteht dann eine Massenproduktion, wie man sieht.
19.05.2019
Es ist echt frustrierend – das Wetter will und will einfach nicht besser werden, damit wir vorher noch ein bisschen fahren können * FRUST* Die neuen Stiefel sollte ich eigentlich auch noch einfahren – aber hey, gestern habe ich mal Probe gepackt. So wie ich das sehe, sollte alles reinpassen, ich lass mich überraschen. Hab irgendwie immer das Gefühl, dass ich irgendwas (gaaaaanz wichtiges) vergessen habe. Wobei wichtig ja immer im Auge des Betrachters liegt, gell Rocco 😉
Rocco würde am liebsten gleich los fahren, schließlich hat das ja bei uns schon fast Tradition, dass wir früher losfahren, hahaha. Aber nein, alles zu seiner Zeit. Allerdings soll das Wetter (zum heutigen Stand) nicht wirklich gut werden, wenn wir losfahren. So weng Schnee und Regen uns so. Aber auch das kennen wir ja schon zu gut. „In Südtirol wird es dann besser“ meint Rocco, aber bis dahin müssen wir halt erstmal kommen. Aber so oder so, da müssen wir durch (wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes!) Wir warten ab 😉
29.05.2019 – 20:15 Uhr —– Ready for departure —–
„s´goht dagege“ – BALKAN WIR KOMMEN !!!
Wir sind hoch motiviert, das Wetter macht mit, meine neuen Moped-Stiefel haben den Test bei einer kleinen Tour vergangenen Sonntag mit Bravour bestanden und die Klamotten haben alle in die Packtaschen gepasst (nach diversen Abstrichen bei den Klamotten 🙁 – aber Hauptsache der Föhn ist drin 🙂 ).
Mopeds sind gesattelt – nun noch die letzten Kleinigkeiten erledigen und dann geht´s morgen früh ab auf die Piste – ENDLICH !!!



31.05.2019 / 15:00 Uhr
Wir sitzen hier gerade in einer typischen italienischen Bar an der Straße bei einem Cappuccino, „Krapfen con marmelata“ (Berliner) und Wasser – 50 km vor Venedig – so ziemlich genau in der Gegend, in der Rocco´s Moped letztes Mal den Geist aufgegeben hat. Das nennt man wohl das Schicksal herausfordern 🙂
Wir sind gestern von zu Hause bei stahlendem Sonnenschein und frischen 12°C gestartet –
das hat genau bis zum Hegau gehalten und dann war es neblig und diesig bis nach Österreich rein. Der Weg am See entlang war wie immer sehr mühselig mit dem ganzen Verkehr. Durch Österreich durch auf der Autobahn alles ereignislos. Kurzen Abstecher nach Samnaun – da mussten wir uns dann erstmal wieder an Kurven und Kehren und enge Straße gewöhnen. Tanken und Zigaretten kaufen und dann Richtung Reschenpass.
Am Reschensee fiel uns auf, wie extrem wenig Wasser der See führt – obwohl die Berge drum herum für diese Jahreszeit mit sehr viel Schnee bedeckt waren. Überall im See „Inseln“, was wir bisher noch nie gesehen hatten (und wir waren wirklich schon oft dort). Der Verkehr war echt übel! Nach einem kurzen Stopp in Mals bei Espresso und Wasser ging es Richtung Meran – wir sind die Strecke schon oft gefahren, aber so schlimm war es noch nie! Von Mals bis Meran (ca 50 km) ging es nur noch im Stopp and Go weiter – wir haben für die Strecke ca 3 Stunden gebraucht, trotz „Kolonnen-Hopping“. Das ist der Vorteil beim Moped-Fahren. Mal abgesehen von Krämpfen in der linken Hand (Kupplung), Krämpfen im linken Bein (bei Rocco), Rücken- und Nackenschmerzen, sowie Kopfschmerzen durch die extreme Konzentration sind wir relativ gut in Riffian im Hotel angekommen. 
Gestern abend hatten wir uns noch gewundert, dass wir kein Netz hatten – bis mir heute morgen eingefallen ist, dass wir uns ja gar nicht mehr in Deutschland befinden und somit das Daten-Roaming einschalten sollten….hahaha.
Nach dem Frühstück Start um ca 8:30 Uhr. Der Verkehr durch Meran und Bozen war wie immer ätzend – aber als wir dann in die Dolomiten reingefahren sind, war das schnell vergessen.
Richtung Passo Rolle waren dann irgendwelche Schilder, die wir nicht verstanden hatten, also weiter, alles gut. Auf dem Weg fielen uns die extrem vielen Radfahrer auf, sowohl von oben kommend als auch nach oben fahrend. Da kamen schon die ersten Fragezeichen in unseren Hirnen auf. Unterwegs immer wieder Transporter am Wegesrand, Camper, Pick-ups und am verwunderlichsten die pink-farbene Luftballons und Blumen überall. Auch Plakate haben wir gesehen und Banner mit dem heutigen Datum. Viele Radfahrer trugen ein Trikot mit „Bike-Tours“. Oben auf dem Pass waren sämtliche Parkplätze mit Zelten, Transportern, Ständen, Fressbuden vollgestellt und es waren unheimlich viele Leute oben, obwohl es gerade mal 10:00 Uhr morgens war – ok, da findet wohl ein Fest statt. Ich meinte mich zu erinnern, dass bei dem Durchfahrt-Verboten-Schild mit dem heutigen Datum eine Uhrzeit verbunden war (20:00 Uhr???). Also klar, heut abend um 20:00 Uhr ist die große Sause auf dem Pass. 

Also weiter durch diverse (mit pinkfarbenen Luftballons uns Blumen geschmückten) Dörfern mit gaaanz vielen jubelnden Menschen am Straßenrand (!!!) bis uns dann der erste Banner die Augen geöffnet hat : „Giras Italia 2019 – 31.05.2019“ – OH Shit, das ist HEUTE !!! Da findet ein Radrennen statt und wir sind mitten auf der Piste!!! Auf dem Weg nach unten ist es stellenweise ziemlich eng geworden mit Moped-Fahrern, Radlern von oben und unten, Autos, Transportern, Bussen und Menschen, die mitten auf der Straße unterwegs sind und den Radfahrern zujubeln. Das war echt krass!
Als wir dann irgendwann mal aus dem Chaos draußen waren, war es 12:00 Uhr und wir verspürten ein Hüngerchen – den wir dann in einer Pizzeria gestillt haben. Und dann ist uns wieder aufgefallen, dass wir ja in Italien sind – aaaaalllleeee Zeit der Welt die Menschen *griiins*. 

Also, wir genießen jetzt auf jeden Fall unseren Cappuccino und freuen uns, dass zumindest technisch alles gut ist (bis auf meinen manchmal klemmenden Gaszug…) Ach ja, es sind ungefähr 25°C hier und die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel :-)))
01.06.2019 / 16:00 Uhr
Vor einer Stunde haben wir endlich abgelegt – planmäßig wäre 13.30 Uhr gewesen…ABER wir sind auf der Fähre und somit weiter als beim letzten Mal, YESSSSS
Gestern sind wir noch gut in Spinea im Venice Guest House bei Luigina angekommen – es war, wie eine alte Bekannte wieder zu sehen, echt schön. Dasselbe Zimmer wie letztes Mal, allerdings ohne Blümchen und Herzchen *griiins*. Und auch wenn ihre Mamma das Restaurant Ende letzten Jahres geschlossen hatte, hat sie uns bekocht – Pasta con Ragout mjammm und hat sich so gefreut, dass wir das Essen nicht bezahlen durften 🙂 Wenn jemals jemand in die Gegend von Venedig möchte, dann bitte an uns wenden, dort MUSS man einfach hin!
Heute morgen hat Rocco meinen Kupplungshebel höher gemacht – mal sehn, ob das mit den Krämpfen in der linken Hand besser wird. Dann Abfahrt um 10:00 Uhr zum Fähranleger – alles total unkompliziert – tickets holen, reinfahren, halbe Stunde warten und schon konnten wir einschiffen – nach nur einer halben Stunde. So weit so gut – einchecken ins 4-Bett-Zimmer (gebucht war eigentlich Doppel-Bett…) und hoffen, dass nicht noch 2 Leute dazukommen.
Am Fähranleger haben wir einen Ösi kennengelernt, der mit seiner Vespa unterwegs war – die hatte ganz schön viele Gebrauchsspuren und alles von ihm selbst „zugefügt“. Der war auf dem Weg nach Griechenland auf irgendeine Insel – und war mit der Vespa auch schon in Albanien. Der Typ war echt ´ne coole Socke. Dann kamen noch einige Mopeds, hautpsächlich BMW´s – warum nur??? Die Krönung war dann aber eine Harley aus Berlin, die so viel Gepäck drauf hatte, dass man den Fahrer von hinten überhaupt nicht mehr gesehen hat – das sah aus, als ob er einen Sessel aus Gepäck auf dem Sozius hatte :-).
Beim Reinfahren in die Fähre gab es dann einen kurzen Schreck, als Rocco mit der linken Packtasche beim Abstellen an einem Geländer hängen geblieben ist – die hing dann nur noch halblebig am Moped – aber hält noch…mal sehn, wie das dann aussieht, wenn wir raus fahren – also bleibt alles noch spannend!
Nun sitzen wir also mit ganz vielen anderen Menschen (und Hunden) seit 11:00 Uhr auf Deck 9 und genießen die Aussicht bei einer extrem lauten Geräuschkulisse – aber einfach ausblenden alles und dann geht das schon irgendwie.
Ach und übrigens, hier auf dem Schiff gilt die griechische Zeit, d.h. die Uhren eine Stunde VORstellen, hahaha (so viel zum Thema Europäische Sommerzeit…)
Und wir haben uns soeben eine WiFi-Card gekauft, damit wir hier schreiben und veröffentlichen können…
02.06.2019 / 14:30 Uhr (griechische Zeit 😉 )
Gestern Abend sind wir noch Essen gegangen – hier gibt es ein Self-Service-Restaurant. Das Essen ist eigentlich wirklich gut – die Preise gehen auch einigermaßen. Überhaupt ist hier alles sauber und recht komfortabel. Zumindest in den Bereichen, wo sich nicht soooo viele Menschen aufhalten, wie z.B. auf Deck 9 in der „Freiluft-Lounge“. Da kann es dann schon sehr chaotisch aussehen, vor allem wenn sich die Leut mit Alkohol wegschießen…
Als wir dann in unsere Kabine kamen, waren wir doch sehr erleichtert, dass wir immer noch alleine sind *phuuuhhh*. Nach einer Dusche noch eben eine Reise- Tablette eingeschmissen und dann hab ich volle 12 Stunden durchgeschlafen – und das eigentlich wirklich gut. Rocco hingegen hat nicht so gut geschlafen…
Man verbringt hier die Zeit eigentlich wirklich nur mit Schlafen, Essen, Trinken, Leute beobachten (und Geschichten dazu ausdenken), auf den Horizont starren
(der nicht wirklich was zu bieten hat, außer wenn die Wolkenformationen sich ändern), Relaxen – total öde. Man ist irgendwie ständig im Chill-Modus (vor allem Rocco 😉
Und wenn man kein Selbstversorger ist, wird man auch einiges an Geld los (Abendessen, Frühstück, Mittagessen, Kaffee, Kuchen, Wasser, Cola usw.usw.) hahaha. Aber zumindenst hat man Zeit, einen Blog weiter zu führen (wenn das WLAN nicht gerade die Biege macht), Selfies zu machen (und dieses Mal ohne abgeschnittenen Kopf *griiins*)
und sich mit Fragen zu beschäftigen wie z.B. wie weit ist es bis zum Horizont?
Auschecken müssen wir erst eine halbe Stunde vor Ankunft (planmäßig um 17:30 Uhr griechischer Zeit) – da waren wir doch sehr erstaunt, denn das haben wir schon anderst erlebt. Und dann wird es spannend, ob wir heute noch nach Albanien fahren können und eine Unterkunft bekommen oder in Griechenland bleiben müssen oder aber an der Grenze beim Zöllner übernachten…oder unter der Brücke… oder am Strand… Ursprünglich sollten wir ja bereits um 16:00 Uhr ankommen, aber da sich gestern die Abfahrt um verzögert hat und der Kapitän den Turbo nicht einlegen wollte, ist es jetzt halt so. Wie schon gesagt, bleibt alles spannend.
Dies war übrigens unser Stand vor einer halben Stunde (griechische Zeit!)
02.06.2019 / abends
Dies hier war unser erster Blick auf Albanien von der Fähre aus – nicht gerade sehr vielversprechend im Hinblick auf unsere Route, aber der Ausblick war genial
. Nach 28,5 Stunden konnten wir endlich die Fähre verlassen und somit haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. 
Auch mit der Packtasche von Rocco war alles ok, nur ausgehängt. Dann also los Richtung Albanien. Unterwegs hatten wir allerlei Begegnungen auf der Straße: Schildkröten (ohne Witz!!!), Hunde, Katzen, Esel, Schaafe und Ziegen. Und das alles in aller Seelenruhe. Daher also aufpassen, hinter der nächsten Kurve könnte schon die nächste Überraschung die Straße überqueren 😉
Es hatte wirklich etwas, dem Sonnenuntergang entgegen zu fahren, allerdings hatte Rocco Sorge, dass die „Fähre“ über einen Fluss auf unserem Weg nicht mehr fahren würde. Jedoch mussten wir erstmal dahin kommen – auf solchen Wegen?
Rocco war etwas besorgt, aber mich hat das auch nicht mehr geschockt – da war das Runterfahren von der Fähre irgendwie schlimmer. Nach 1 km auf dieser Piste hat Rocco jedoch umgedreht und wir fanden einen anderen Weg – das war dann auch ihm zu heftig – pffft- Weichei *griiiins*
Die Sorge bezüglich der Fähre war unbegründet.
Und die Überquerung ein Spass !
Ok, das sind wir nicht, da waren wir schon drüben, aber genauso war das hahaha – ein paar Tonnen mit Brettern drauf, und dann wird man rübergezogen mit ´ner Seilwinde – absolut geil. Und für jeden, der mit dem Motorrad unterwegs ist anscheinend ein absolutes Muss, denn nach uns kamen dann ständig andere Mopeds. Da ist auch irgendeine Sehenswürdigkeit, aber bitte nicht fragen welche…
Gegen 20:00 Uhr haben wir dann im nächstgrößeren Ort (Ksamil) Geld gewechselt und nach einer Unterkunft gesucht – und ein nettes Hotel mit Appartements gefunden. Der Wirt (kaum älter als 30 Jahre) kam uns entgegen und hat zum Glück englisch gesprochen – Zimmer frei, Parken im Innenhof. Auf unsere Frage nach einer Empfehlung zum Abendessen meinte er: „Was wollt ihr denn essen? Wäre BBQ ok? Ich grille heut abend noch für andere Gäste, also wenn Ihr wollt – in 40 min ist das Essen fertig“ – ja geht´s denn noch besser??? NEIN – das war der perfekte Abschluss für den perfekten ersten Abschnitt unserer Rückreise! 

03.06.2019 / 2. Tag Rückreise
Heute war uns der Wettergott überhaupt nicht gewogen :-(. Der Anblick der Berge – wolkenverhangen. Auch über uns eine geschlossene graue Wolkendecke mit Aussicht auf Regen. So haben wir uns entscheiden müssen – in die Berge rein wie geplant oder an der Küste entlang nach Norden? Nachdem unser Gastgeber jedoch meinte, die Aussichten für heute seien sehr schlecht, entschieden wir uns für die Küste – die Berge sind zu einem anderen Zeitpunkt auch noch da.
Also Start um 9:00 Uhr nach einem kurzen Frühstück bei leichtem „Spritzeln“. Aber kaum 5 min auf der Straße weitete sich das Spritzeln in richtige Regentropfen aus. Also anhalten, Regenkombi überziehen (irgendwo im nirgendwo wie immer) und weiter geht´s. Regenfahrten kennen wir ja – unangenehm aber isch halt so. Wir hatten immer wieder die Hoffnung, dass es besser wird, aber leider ging es immer so weiter – mal mehr mal weniger aber immer nass. Die Straßen waren auch ziemlich grenzwertig zwischendurch – Schlaglöcher, schlecher Belag, rutschig. Und immer wieder die Viecher auf der Straße, hahaha. Aber da wir kaum über den 3. Gang herausgekommen sind, war das unser kleinstes Problem. Immer hoch konzentriert auf die Straße, die Aussicht war sowieso gleich Null – schade eigentlich, denn die Streckenführung war schon genial – viele Kurven, hoch und runter, mal an der Küste, mal weiter im Landesinneren – bei schönem Wetter bestimmt ein Genuss zu fahren. Irgendwann ging es dann ziemlich steil und kurvig bergauf, mit ziemlich engen Kehren und dann war die Sicht kaum weiter als 10 m – Regen und Nebel.
Irgendwie hatte ich dann so ein Deja vu (schreibt man das so???) – diesselbe Situation hatten wir schon mal auf einer unserer Touren am Timmelsjoch. Als die Straße dann auch noch aufgerissen vor uns lag, teilweise mit Schotter, gefühlt knietiefen Schlaglöchern, LKW´s und Busse vor und hinter uns – da ist uns mal kurzzeitig der Spass vergangen. Das ging aber zum Glück „nur“ ein paar Kilometer so, dann wurde die Straße besser – aber das Wetter nicht wirklich. Zwar kein Nebel mehr, aber immer noch der stetige Regen.
Wieder an der Küste war es dann schon Mittag und wir hatten gerade mal 60 km zurückgelegt…und Hunger. Also Restaurant suchen. Wir hatten gerade eine Taverne entdeckt und wollten schauen, wie wir am besten wenden können, als uns weiter vorn ein älterer Mann mit traditioneller Tracht „eingewunken“ hat.
Haja ok, dann nehmen wir eben diese Taverne 😉 Einparken, freundlich grüßen, aus den Handschuhen quälen und diese erstmal auswringen… Da hat das Männchen aber große Augen gemacht hahaha. Der Kellner drin wollte uns dann drinnen unterbringen, aber so klatschnass wie wir waren, wollten wir den Leuten das nicht antun und haben draußen gegessen. Die Temperaturen waren zum Glück relativ angenehm bei um die 15°C (außer im Nebel, da sind sie dann mal schnell auf 8°C abgefallen, brrrr). 
Frisch gestärkt und guter Dinge sind wir dann wieder in den Regen raus und haben die letzte Etappe (noch 150 km bis Tirana) in Angriff genommen. Irgendwie sind wir dann auf der Autobahn gelandet und das war eigentlich ganz gut so, so sind wir dann wenigstens etwas schneller vorwärts gekommen und wir konnten die Maschinen endlich mal bis in den 6. Gang hochschalten. Natürlich war die Autobahn dann irgendwann zu Ende. Aber was dann für Straße folgten zwischen Durres und Tirana, das war schon was. Ein Arbeitskollege, der auch schon in Albanien war, hatte mich vorgewarnt, dass die Straßen teilweise nicht so gut sind – aber was wir hier gefahren sind war hardcore – und das für eine „Bundesstraße“. Sollte nochmal irgendjemand über unsere Sebastian-Kneipp-Straße in Villingen jammern, dem sei gesagt, dass diese ein Damasttuch ist im Gegensatz zu der Straße nach Tirana!!! In irgendweiner größeren Stadt war dann eine Baustelle – man hatte den Eindruck, man fährt MITTEN IN der Baustelle. Schotter, Steine, Löcher (mit Wasser gefüllt, damit man auch ja nicht sehen kann, wie tief diese sind) – und lauter irre Autofahrer, die sich einen Sch… um irgendwelche Verkehrsregeln scheren, Blinker nur dann benutzen, wenn der Warnblinker eingeschaltet werden kann, damit man in 2. und 3. Reihe auf einer 2 Spurigen Fahrbahn parken kann zum Zigaretten holen, geschwind in der Makrt reinhopsen oder einfach nur, um einem Bekannten Hallo zu sagen… Und ein Kreisverkehr wird so voll gestopft, wie breit er ist – egal wie viele Fahrspuren vorhanden sind, da passt immer noch ein bisschen mehr rein…. Ja, das war echt ein Spass!
Aber auch das war zu bewältigen – immer Obacht, immer bereit zum Ausweichen oder Bremsen und immer mit dem Gedanken, dass es besser wird (oder?). Kurz vor Tirana ein kurzer Stopp, denn so langsam wurde es Zeit, nach einer Unterkunft zu suchen. Im Netz war schnell was gefunden, also Navi programmiert und weiter geht´s. So sind wir also nach Tirana rein – und mitten in den größten Stau!!! Also Planänderung, raus hier so schnell wie möglich – irgendwie links abgebogen (hatte ich erwähnt, dass auch die Abbiegespuren mehrfach genutzt werden?) Erstaunlich, dass alles glatt ging und erstaunlich, dass ich auch hier relativ ruhig war – normalerweise hyperventiliere ich in solchen Stress-Situationen ganz gern, aber heut war´s echt gut (Stolz!). Wieder anhalten, neues Hotel suchen – gefunden und Schluss für heute.
Aufwärmen, Duschen, Essen – das war der Plan.
Leider sind die Wetteraussichten für die nächsten Tage auf dem gesamten Balkan nicht gut – bis Samstag ist Regen angesagt- so werden wir morgen mal bis Dubrovnik durchfahren und dort übernachten – wie es dann weiter geht – wer weiß. Aber da sieht man mal, dass der Süden kein Garant für Sonnenschein ist. Man darf gespannt sein :-/.
04.06.2019 / 3. Tag Rückreise
Als wir heute morgen aufgewacht sind, haben wir tatsächlich blauen Himmel durch die Wolken blitzen sehen, die Sonne hat geschienen und die Temparaturen lagen bei (schwülen) 15°C. Nach einem (eher spartanischen) Frühstück mit zwei Schlucken sehr kräftigem Kaffee im „Hotel Lux de Pari“, sattelten wir die Mopeds mit dem Ziel Dubrovnik. Nach dem gestrigen Ritt sahen die auch entsprechend aus…
Durch Tirana wieder raus war auch schon ein Erlebnis am frühen Morgen – die sind echt irre, egal ob Auto-, Bus-, LKW-Fahrer oder Fußgänger! Als wir dann endlich draußen waren, ging es ziemlich flott voran. Vor der Grenze noch ein kurzer Stopp zum (ordentlichen) Kaffee trinken (und natürlich Pinkelpause für mich – wie immer) und der Überlegung – nach Dubrovnik oder nach Montenegro auf die ursprünglich geplante Route? Hmmm, schwere Entscheidung,
der Himmel sah durchwachsen aus. Also erstmal nach Montenegro und nach der Grenze entscheiden wir uns dann endgültig.
An der Grenze dasselbe Spiel wie bei der Anreise – Warten, Ausweis/Pass und unbedingt die Fahrzeugpapiere bereithalten. Das kann dauern… kurz nach der Grenze ein Blick in den Himmel, ein Blick auf´s Navi und dann stand die Entscheidung fest – wir schwenken auf die ursprüngliche Route ein – und wenn uns der Regen erwischt, dann ist das halt so – nach dem gestrigen Tag macht das eigentlich auch nichts mehr aus. Nach Dubrovnik fahren wir dann halt übermorgen (oder gar nicht, wer weiß). Das genießen wir an unserer Tour am meisten – wir können spontan entscheiden, was wir machen wollen, da wir durch keinerlei Buchungen gebunden sind. Wenn es uns irgendwo gefällt und wir eine moderate Unterkunft finden, dann endet die Tour unter Umständen halt schon um 15:00 Uhr nachmittags. Und wenn das Wetter nicht mitmacht, dann muss eine andere Entscheidung her – die schon nach 1 Stunde wieder revidiert werden kann, wenn es die Umstände erlauben / erfordern.
Unterwegs in die Berge Montenegros die obligatorischen Viecher auf der Straße.
Wir sind am Skader-See (Skadarsko Jezero) in die Berge geschwenkt – und natürlich nicht auf den gut ausgebauten Straßen – nein, wir sind mitten durch den Nationalpark auf Nebenstraßen gefahren – und es war so genial! Es gab keine 100 Meter gerader Strecke. Alles in Kurven, manchmal unerwartete Kehren, Schlaglöcher und Bodenwellen, manchmal war die Straße auch halbwegs weggebrochen oder -geschwemmt.
Immer hoch konzentriert, man wusste nie, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet – Auto? Bus? Camper? Radfahrer? Wanderer? Viecher? Teilweise war es ziemlich eng, aneinander vorbeizukommen. Aber es war doch gut zu wissen, dass diese Straßen auch von anderen Menschen außer uns frequentiert werden :-). Und wir hatten soooo tolle Ausblicke! 

Doch es war sehr anstrengend – da kamen die kurzen Pausen zum Ausblick genießen und Fotos machen sehr gelegen :-). 

Zwischendurch hatten wir uns gefragt, ob es denn überhaupt eine Stadt oder Dorf oder sowas gibt – der Gedanke war kaum zu Ende, da sind wir schon im Stau in einem Touri-Dorf gelandet hahaha. Aber da die Hauptstraße ja nicht unser Ziel war, ging es wieder hinauf in die Berge.
Leider war der Spass dann nach 4 Stunden und ca 100 km zu Ende – allerdings waren wir da durch die anstrengende Strecke schon fix und fertig aber total zufrieden. So sind wir in die Hauptstadt Podgorice reingefahren, haben das erstbeste Hotel am Straßenrand angesteuert und die perfekte Unterkunft für uns gefunden. Und beim Mopeds Abladen fielen die ersten Regentropfen
– bis wir dann geduscht hatten, hat es ziemlich heftig geregnet – das nennt man Timing !!!
Also hier sind wir nun, wer weiß wie lange, denn morgen ist hier Regen angesagt – wir entscheiden das spontan morgen früh (aber das Zimmer wäre noch frei – zumindest das haben wir schon mal abgecheckt) – auch dieser Tag endet mit: „Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet“ GRIIINSSSS 

05.06.2019 / 4. Tag Rückreise
Heute morgen beim Aufwachen war der erste Gedanke: „Können wir fahren oder müssen wir hier bleiben?“ Nach einem Blick durch das Fenster (bewölkt) und einem Temperatur-Check beim ersten Kaffee dann die Entscheidung: Wir fahren! Dafür sind wir schließlich hier, oder? Also Packen, Mopeds satteln und nach dem Frühstück ging es dann los. Nach ein paar Kilometern bei schwülwarmen 19°C (aber noch trocken) ging es dann auf einer gut ausgebauten Straße Richtung Tara-Schlucht. Und ich bin so froh, dass wir gefahren sind und so froh, dass wir uns für die Fahrt nach Monenegro rein entschieden hatten, anstatt gestern direkt nach Dubrovnik zu fahren! Wir hätten sonst eine tolle Strecke verpasst – gut ausgebaut, kurvenreich, Straßenbelag perfekt und die Gegend traumhaft! Grün in sämtlichen Abstufungen, Felsen, rechts der Fluss, der sich türkis-blau seinen Weg durch die Schlucht bahnt
– wir mussten aufpassen, dass wir vor lauter Staunen und Gucken den Blick auf die Straße nicht vergessen. Zwischendurch immer wieder Tunnels, die teilweise Blindflüge waren, denn beim Reinfahren sah man erstmal gar nichts… Ab und an natürlich Busse, Autos, LKWs überholen, denn leider waren wir nicht allein auf der Straße 😉
Irgendwann rief mein Moped dann „Hey, ich bin müde!“ und ich hab es dann
ganz sanft gebettet …. nein, nichts passiert, einfach mal wieder ein Umfaller – einer pro Tour muss eigentlich immer sein hahaha.
Zwischendurch immer wieder ein paar Regentropfen, aber nichts, was uns hätte aufhalten können. Ab und zu ein kurzer Stopp zum Fotografieren, aber die Ausbeute war heute irgendwie nicht so groß, wir haben uns lieber auf das Fahren konzentriert, was echt klasse war! An der berühmten Tara-Brücke
angekommen, mussten wir dann natürlich mit all den anderen Touris unbedingt anhalten – und da fing es dann richtig zu regnen an. Wieder mal ein gutes Timing gewesen *grins* . Es war sowieso Mittagszeit, also stellten wir die Mopeds ab
und fanden auf einer überdachten Terrasse eines Restaurants Unterschlupf – dort nahmen wir auch gleich ein kleines Mittagessen ein.
Um uns herum Hunderte von Chinesen! Auf meine Frage an eine Angestellte in einem Kiosk, ob immer so viele Chinesen hier sind, bekam ich die Antwort „Ja, jeden Tag, die fallen hier immer ein wie die Ameisen, ganze Busse voll – kurz anhalten, Fotos machen und wieder weiterfahren“ . Gestaunt habe ich dann aber ehrlich, als einer der Chinesen einwandfrei (ok, mit chinesischem Akzent) die Landessprache gesprochen hatte (montenegrinisch? jugoslawisch?serbisch?).
Kurz nachdem wir mit dem Essen fertig waren, hatte es dann auch schon aufgehört zu regnen, der Himmel war wieder (stellenweise) blau,
also ging es für uns weiter durch den Durmitor Nationalpark. Dort hat Rocco nicht schlecht gestaunt, als er schneebedeckte Gipfel sah
– ja Rocco, das ist hier nicht umsonst ein Ski-Gebiet, haha. Auch dort oben: tolle Landschaft, super Straßen – ein Traum für jeden Motorrad-Reisenden (ja, ok, auch mit dem Auto ist´s bestimmt nicht übel).
Als wir dann jedoch in einen Tunnel reingefahren sind, in dem es dann immer kälter wurde, bekam ich dann doch weng Bammel – und ich hatte recht, am Ende des Tunnels: strömender Regen. Das war mir dann doch weng zu viel Nass von oben! Also Warnblinker rein, Moped abstellen und Regenkombi anziehen. Das war eine gute Entscheidung von mir (Rocco´s Klamotten sind dichter als meine – er hatte kein Kombi an pfffft). Fast den ganzen Weg vom Gebirge herunter bis kurz vor unserem Tagesziel Niksic regnete es mal mehr mal weniger. (Ja, durch diese Wolkensuppe sind wir runter gefahren…) 

In Niksic angekommen haben wir uns um ca. 15:00 Uhr im Hotel Yugoslavia einquartiert – bei schwülwarmen (aber wieder trockenen) 21°C. Der erste Gang wie immer unter die Dusche, anschließend auf ein Käffchen ins Städtle und nun sitzen wir hier im Hotel, draußen regnet es Katzen und Hunde und wir sind gespannt, wie es uns morgen ergehen wird auf unserem Weg nach Dubrovnik. Aber nachher erstmal was Futtern 😉
Ein toller Tag mit traumhafter Kulisse und wieder mal vielen Eindrücken und Ausblicken geht zu Ende – wir sind rundum zufrieden !


06.06.2019 / 5. Tag Rückreise
Es ist schon sehr spät, daher schreibe ich den Bericht erst morgen… Auf jeden Fall war es ein prall gefüllter Tag und hier nur ein paar Stichwörter:
- Fahrt auf einem Schmugglerweg in den Bergen
- geile Pass-Straße im Nationalpark Lovcen
- auf einem Wanderweg als Fotomotiv für eine Schulklasse posiert
- Wolken ziehen durch uns hindurch
- Stau in der Kehre mit Wenden der Mopeds (mitten in der Kehre!)
- Navi verabschiedet sich (Cetinje)
- Motor meiner Prinzessin geht ständig während der Fahrt aus !
- Chaos mit Bussen auf dem steilen Weg hinab zur Kotor-Bucht
- Hilfe auf der Fähre, Mechaniker kommt ans andere Ufer
- Schauspieler und Kneipenwirt Miraš aus Vukovar kriegt Gänsehaut
- Stau an der Grenze wegen Baustelle
- Prinzessin operiert in der Hoffnung, dass jetzt alles gut ist…
Sind jetzt hier kurz vor Dubrovnik für 2 Tage in einem Appartement einquartiert und sitzen gerade im Restaurant vor einer mächtigen Fleischplatte *griiins*
Ausführlicher Bericht folgt morgen 🙂
06.06.2019 (ganzer Bericht)
Nach einem übersichtlichen Frühstück (3 hauchdünne Scheiben Toastbrot mit Marmelade und Butter) starteten wir um 9:00 Uhr bei bewölkten angenehmen 16°C. Kaum aus der Stadt Niksic raus, ging es auch schon wieder auf eine Nebenstraße über einen uralten Staudamm hinauf ins Gebirge.
Rocco musste da echt eine Schmugglerstraße
erwischt haben – wir haben kaum Menschen gesehen, kaum Häuser oder sonstige Ansiedlungen. Es ging auf den kleinsten Sträßchen rauf und runter, die Gegend mal karg mit kaum Vegetation, mal satt grün mit einzelnen bunten Flecken von Blumen aber immer wohl duftend nach Natur und Kräutern.
Allein schon deswegen ist das Reisen mit dem Motorrad ein Genuss, man fühlt und riecht alle Umwelteinflüsse direkt (ok, kann manchmal auch unangenehm sein, ich geb´s zu).
Unterwegs gab es viel zu Staunen, allerdings mussten wir sehr auf den Weg achten und über den 3. Gang sind wir selten herausgekommen. Für 60 km haben wir ca 2,5 Stunden benötigt. Aber offensichtlich ist diese Strecke auch bei anderen Motorrad-Fahrern bekannt, denn bei einer kurzen Pause am Ende dieses Weges, sind noch 6 weitere Motorräder auf diese Route gefahren 🙂
Als wir diese Schmugglerstraße verlassen hatten, ging es auf einer tollen ausgebauten Straße in den nächsten größeren Ort, nur um dort nach ein paar Metern wieder abzubiegen in Richtung Nationalpark Lovcen. Die Strecke dort hinauf war super zu fahren. Irgendwann lotste uns das Navi (heißt übrigens Doris wie meine Lieblingskollegin *griiiins*) nach links – ähm, das sah aber gar nicht nach einer normalen Straße aus…
Und ich meine damit nicht die kleinen Straßen, die wir ja gewohnt sind auf unseren Contino-Touren, sondern das ist bestimmt nur ein Wanderweg! Aber gut, Doris sagt rein da, also rein. die Breite ungefähr 2 Meter, sicher nicht mehr. Hoffentlich kommt uns da keiner Entgegen! Aber natürlich war die Hoffnung vergebens. Was uns jedoch entgegen kam, war eine Schulklasse (oder eine ganze Grundschule?) hahaha. Die Kinder hatten einen Heidenspass an den zwei blöden Touristen auf Motorrädern, die ihnen da entgegen kamen. Und sie haben sich alle schön eingereiht, damit sie an uns vorbeikommen konnten. Wir standen am Wegesrand und haben gewartet, bis alle vorbeigeschlendert sind. Und die Lehrer fanden das wohl auch sehr spaßig, denn einer hat sogar ein Foto gemacht, wie die Kinderschar winkend an uns vorbei gezogen ist. Da ich ja ein kommunikativer Mensch bin, habe ich mich noch mit einem Lehrer unterhalten, der ganz erstaunt war, dass ich die Sprache gesprochen habe (der hatte mir ein lächelndes „Thank you“ geschenkt). Die Kinder waren nicht auf einem normalen Ausflug, sondern auf einer Naturkunde-Exkursion. Als wir dann weiter fuhren, wussten wir auch, warum die ausgerechnet hier waren – der Weg wurde immer enger, die Kurven für Motorräder kaum noch zu nehmen und so haben wir kapituliert. Also erstmal Pause und während wir da standen, hörten wir außer der Natur NICHTS. Und plötzlich wurde auch die Sicht schlechter – da zog gerade eine Wolke ihren Weg, genau da, wo wir standen! So was muss man mal erlebt haben, das ist wirklich phantastisch und man verstummt einfach nur und steht mit offenem Mund da und lässt dieses Naturschauspiel auf einen wirken!
Also (irgendwie) wenden und denselben Weg zurück (wieder an den winkenden Kindern und den grinsenden (aber innerlich wahrscheinlich kopfschüttelnden) Lehrern vorbei. Wieder auf der Hauptstraße zum Pass hoch, hatten wir eine tolle Strecke Richtung Njegos-Mausoleum, von wo man einen überwältigenden Blick auf ganz Montenegro hat. Anscheinend ein Muss für jeden Montenegro-Besucher. Doch in einer Kehre kurz vor dem Ziel – CHAOS! Menschen, die hoch laufen, Autos die in der Kehre stehen (und parken), direkt nach der Links-Kehre Autos auf der linken Seite, Menschen auf der rechten, Autos von oben, die nicht dran vorbeikommen, Autos von unten, die nicht mehr weiter kommen – und da war´s dann aus bei mir, da ging gar nichts mehr, damit war ich total überfordert! Rocco hat dann mitten in der Kehre irgendwie wenden und das Moped abstellen können. Ich stand irgendwo mehr schlecht als recht am Rand und hab versucht, dass Motorrad nicht umzuschmeißen bis Rocco kommt, um mir zu helfen. Er hat es dann irgendwie geschafft, eingekeilt zwischen Autos und Menschen und dann haben wir gesehn, dass wir so schnell wie möglich von diesem Chaos fliehen können.
Auf dem Weg nach unten kamen uns immer mehr Autos, Busse, Motorrad-Fahrer entgegen – denen wünschten wir viel Glück und machten uns an den Abstieg – tolle Ausblicke haben wir bestimmt noch woanderst!
Unten angekommen Verwirrung pur – das Navi lotste uns wieder Richtung Wanderweg – da kann irgendwas nicht stimmen. Also wieder runter in die nächste größere Stadt, dort neu orientieren und außerdem hatten wir da schon dezent ein kleines Hüngerchen nach dem Frühstück (es war auch schon 13:00 Uhr). Nach einem Tank-Stopp ein kleines Restaurant in der Stadtmitte angesteuert und dann ging es um 14:00 Uhr weiter – da hatten wir gerade mal die Hälfte unserer geplanten Strecke hinter uns… Und dann sagt Rocco plötzlich, sein Navi geht nimmer – oder doch weng, nee, GPS weg. Irgendwie waren wir dann aber doch wenigstens auf der richtigen Straße und dann ging es plötzlich zwischen zwei Felsen durch und wir waren oben auf dem Berg auf einer Passtraße nach unten mit einer grandiosen Aussicht auf die Bucht von Kotor
– und auf die Straße, die sich nach unten schlängelt und voll ist mit Bussen! Nun ja, nutzt ja alles nix, da müssen wir runter – also immer hoffen, dass die Busse Platz machen (auch wenn es mitten oder kurz vor einer Kehre ist). Hat auch soweit geklappt, aber das mein Motorrad immer wieder während der Fahrt ausgegangen ist (manchmal auch mitten in der Kehre), fand ich gar nicht lustig! Immer wieder Start-Knopf drücken und hoffen, dass die zur Zicke mutierte Prinzessin wieder anspringt und die Räder nicht blockieren. Das war vorgestern schon passiert, aber gestern war alles in Ordnung, also hatte ich mir keine großen Gedanken gemacht, aber das hier war eine ganz andere Nummer. Nach einer gefühlten Stunde sind wir dann unbeschadet unten angekommen und steuerten erstmal die nächste Tanke an, zumal wir auch keinen Plan hatten, in welche Richtung wir nun weiterfahren mussten, da das Navi ja auch keinen Mucks von sich gibt… An der Tankstelle hat Rocco dann das Diagnosegerät angeschlossen
aber keine Fehlermeldungen gefunden. Hmm, da ist guter Rat teuer. Dann fragten wir erstmal nach dem Weg Richtung Dubrovnik, wo wir ja gestern schon eine Unterkunft für 2 Tage gebucht hatten. Also weiter. Der Weg war dann auch richtig und wir befanden uns am Fähranleger, wo wir über die Bucht abkürzen konnten, anstatt wie eigentlich geplant, drumherum zu fahren. Ich hatte Angst, dass mein Motorrad ausgeht und hab mich beim Auffahren auf die Fähre bei dem jungen Mann entschuldigt, dass ich ständig am Gaszug drehe. Er fragte mich dann, was ich denn für Probleme hätte – ich sagte, dass der Motor ständig ausginge.
Er meinte dann, am anderen Ufer direkt gegenüber des Fähranlegers hat er einen Kumpel, der sei Mechaniker und selbst Moped-Fahrer. Er würde ihn anrufen wenn ich möchte und dann könnte er eventuell mal nachsehn – aber klar doch! Gesagt getan, zwei Minuten später gab er mir sein Telefon, der Kumpel war dran, ich hab ihm die Lage kurz erklärt und er meinte, wir sollen drüben warten und er käme dann, könne uns aber nicht versichern, ob er uns helfen kann, aber er kommt auf jeden Fall und schaut sich´s kurz an! Und tatsächlich, da kam dann ein junger Mann auf dem Moped angefahren, hielt neben uns und es war irgendwie so unwirklich, dass der jetzt da war und uns eventuell gleich helfen kann ! Er vermutete, dass es eventuell an dem schlechten Sprit in Montenegro liegen kann – er meinte, wir sollten eigentlich immer 100 Oktan tanken, denn im Sprit (95 Oktan) sei immer ziemlich viel Wasser… Aber wir müssten es auf jeden Fall bis Dubrovnik schaffen und dort sollen wir bei seinem Kumpel vorbeigehn, der hat dort ´ne Werkstatt, der checkt das dann durch. Als wir uns irgendwie erkenntlich zeigen wollten, hat er nur abgewunken, das sei schon ok, er hat ja jetzt nicht wirklich was tun können und das sei doch selbstverständlich, er hat das gern getan! Was soll man dazu noch sagen? DANKE, MANN !!! Und schon war er wieder weg 😉
So standen wir dann erstmal da am Fähanleger neben einer Kneipe und haben noch weng am (immer wieder klemmenden) Gaszug gedreht, da kam ein Männlein aus dem Inneren der Kneipe. Ich fragte ihn (auf kroatisch), ob wir zwei Kaffee haben könnten – er schaut mich ganz groß an und meinte, das Wort hat er SO ausgesprochen schon ewig nicht mehr gehört, woher ich denn sei. „Aus Vukovar“ meinte ich und da hat er mich mit großen Augen angesehn, sagte er hätte gerade eine Gänsehaut bekommen, hat sich geschüttelt und folgende Worte an mich gerichtet: „Das gibt´s doch gar nicht, ich komme aus Vukovar! Ich habe bis zum Krieg dort gelebt, musste Vukovar verlassen und bin jetzt seit 27 Jahren hier. Und jetzt treffe ich so unverhofft jemanden aus meiner Heimat!“ – ja, das war schon eine Nummer! Also rein in die Kneipe, Kaffee getrunken und dann hat mir seine halbe Lebensgeschichte erzählt, die ich hier jetzt aber nicht wiedergeben will ;-). Nur so viel – er ist auch Schauspieler, habe bei einer Serie mit über 200 Folgen mitgespielt (kann man auf Youtube sehen), war 4 Mal verheiratet und hat 4 Kinder – aber nur mit 2 Frauen, hahaha. Jedenfalls durften wir natürlich nichts bezahlen und so haben wir dann ein glückliches Männlein am Hafen hinterlassen
(wenn ihr wieder in die Gegend kommt, dann seid ihr herzlich willkommen!“) und sind weiter gefahren. Das Navi hatte immer noch kein GPS (aber es gibt ja auch noch Smartphones) und ich hoffte, dass mein Moped es den Rest des Weges noch schafft.
Bald darauf passierten wir auch schon die Grenze – an der montenegrinischen Grenze wieder Trara mit Pass und Fahrzeugschein – und nach ein paar Metern Stau! Echt jetzt?
Und das auch noch am Berg – und vor uns Busse und LKW´s. Normalerweise hätten wir uns ja dran vorbeigemogelt, aber da mein Moped so unzuverlässig war, liesen wir es sein. Rocco meinte, das sei der Stau vor der kroatischen Grenze und wir dachten schon, die sind noch schlimmer, als die anderen – aber es kam uns auch keiner entgegen! Unfall? Hmmm… Nach einer halben Stunde ging es dann endlich weiter – die Ursache: Baustelle! Da hatten die mal für ´ne halbe Stunde im Niemandsland beide Fahrtrichtungen gesperrt, um Kies oder sonstiges da hinschütten zu können! Und das bei 27°C! Wir waren klatschnass geschwitzt! An der kroatischen Grenze ging es dann jedoch hurtig rein – Pass/Ausweis und willkommen in Kroatien. Nachdem meine Zicke erst ganz ruhig lief, ging sie ca 20 km vor dem Ziel wieder ständig aus. Was vorher beim Runterschalten vom 3. in den 2. Gang passierte, war jetzt bereits vom 6. in den 5. Gang…. Nicht gut! Aber mit Rumspielen am Gaszug, ganz schnell Schalten und ansonsten halt den Start-Knopf drücken und hoffen, dass alles gut geht, sind wir dann ca. 19:00 Uhr an der Unterkunft angekommen – wo Rocco´s Moped dann auch noch gequalmt hat ! Gibt´s denn sowas? Kann´s nicht einfach mal glatt laufen???
Erstmal einchecken, Duschen, Internet befragen. Rocco hatte eine Idee wegen meines Problems – könnte am klemmenden Gaszug liegen? Immer wenn der Griff sich erwärmt hat, hat er geklemmt… Also erstmal Operation am Griff – zu viel Gummi dran, da muss was weg. Doch natürlich hat man ja nie das passende Werkzeug dabei, stimmt´s? Aber ich bin ja kommunikativ, wie gesagt, also den Gastgeber mal nach Werkzeug fragen? Rocco „Du glaubst doch selbst nicht, dass der so große Torx da hat…“ – hatte er *griiiins* !!! Also operieren – in der Hoffnung, dass es passt.
Rocco´s Probelm mit dem Qualm lag wohl am Öl, das irgendwo auf den heißen Motor rausgetropft ist. Da hat er dann die Schrauben mal nachgezogen, Ölstand geprüft (ok) und so müsste auch das irgendwie passen. Wenn das alles nicht passt, dann müssen wir eben wohl ober übel unsere Reise abbrechen :-(. Aber morgen werden wir erstmal chillen, vielleicht Dubrovnik anschauen und übermorgen sehen wir weiter!

07.06.2019 / 6. Tag Rückreise
Gestern gab es nach zur Grillplatte noch ein Bierchen und anschließend Schnaps – entsprechend hatten wir beide einen leichten Zacken in der Krone – egal, heute bleiben ja die Mopeds stehen 🙂
Da wir ein Appartement gebucht hatten, gab es natürlich weder Kaffee noch Frühstück, also auf ins nächste Café, das schon um 8:00 Uhr geöffnet hat (wir hatten das gestern abends noch abgecheckt, alle anderen machen frühestens um 9:00 oder gar erst um 10:00 Uhr auf). Bei Kaffee zum Wachwerden und Croissant beschlossen wir, mit dem Bus nach Dubrovnik zu fahren. Man muss dabei wissen, dass die Zeiten, die an der Bushaltestelle angegeben sind, Abfahrtszeiten sind – Abfahrt vom ursprünglichen Busbahnhof! Und je nach Verkehr muss man mal 20 Minuten oder aber auch mal 40 Minuten dazuzählen, dann hat man die Abfahtszeit von dort, wo man steht, hahaha. Doch wir hatten Glück, nach 10 Minuten kam der Bus schon – klimatisiert zum Glück. In Dubrovnik angekommen mussten wir erstmal 2 Millionen Stufen in die Altstadt runterlaufen. Dort angekommen natürlich Menschmassen ohne Ende. Aber tja, so ist das halt in solchen Orten…
Also rein in die Altstadt und wenn wir schon mal hier sind, dann
natürlich auch auf die Stadtmauer und die Stadt so umrunden, ist ja klar. Ja, neee, als wir den Eintrittpreis sahen, hatten wir es uns anderst überlegt – spinnen die??? 200 Kuna (ca 30 Euro)? Pro Person? Fällt
aus! Also einfach so rein, ohne Stadtmauer. Eigentlich eine wirklich schöne Stadt, wenn die Massen nicht wären. So sind wir völlig
planlos durch die Gassen und irgendwie erinnerten wir uns an Venedig letztes Jahr – nur war ich jetzt entsprechend gekleidet, so dass es diesbezüglich zumindest keine Probleme gab ;-). Nach einer kurzen Pause in einem Kaffee
(damit ich auf die Toilette kann, denn es gibt keine öffentlichen Toiletten in der Altstadt!), spazierten wir weiter durch die Gassen (planlos) und bekamen so langsam Hunger. Die Preise in den Restaurants – horrend! Eine Pizza Margerita für 85 Kuna (ca 12 Euro)? Hmmm. So ein Fast-Food Laden wie letztes Jahr in Venedig (Pasta to go) wäre jetzt echt cool! Ums Eck in die Seitengasse und da war unser Laden, hahaha. Perfekt!
Und der Wirt konnte auch noch deutsch – der hat uns dann auch erklärt, warum die Preise überall so teuer sind: Je nach dem, in welcher Straße Du Dein Restaurant hast (näher zum Zentrum), musst Du zwischen 80.000 und 200.000 Euro Jahres-Miete bezahlen. Und für jeden Quadratmeter Außenbestuhlung nochmal extra. Und anliefern kannst Du nur zwischen 8:00 und 9:00 Uhr (mit Sackkarren)! Ok, das ist schon heftig. Auf jeden Fall haben wir lecker Pasta auf die Hand gegessen und dann beschlossen, dass wir eigentlich nicht mehr hier bleiben müssen (12:00 Uhr) und uns auf den Rückweg gemacht (1 Stunde auf den Bus gewartet!)
Wieder an der Unterkunft angekommen, beschlossen wir, die Mopeds zu waschen – Waschplatz war ein paar Meter weiter entfernt – und das war wahrlich eine gute Entscheidung. Der Dreck aus Albanien war wie Beton! Auch mehrfache Behandlung mit Hochdruck hat kaum Wirkung gezeigt. Nach 20 min jedoch strahlten die Motorräder wieder wie neu – jetzt müssen sie nur noch fahren. Aber das sehen wir dann morgen. Der Plan ist, spätestens 7:00 Uhr Richtung Split mit Inselhopping zu fahren – mal sehn, wie weit wir kommen – SPANNEND!!!
08.06.2019 / 7. Tag Rückreise
Heute morgen haben wir es erst geschafft, um 7:40 loszufahren – wird wohl daran gelegen haben, dass wir gestern nach dem Abendessen soooo schlau waren, statt eines Schnapses einen doppelten Espresso zu trinken…dementsprechend konnten wir beide nicht schlafen… Ohne Kaffee (geht eigentlich gar nicht!) fuhren wir dann mit dem Ziel Split auf der sehr gut ausgebauten Küstenstraße (Jadranska Magistrala) – und dachten beide: ENDLICH wieder unterwegs, hahaha. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, was uns sehr entgegenkam. Rechts die Berge, links das Meer, immer wieder ein neuer Anblick – einfach schön.
Nach ca 50 km sind wir dann von der Küstenstraße runter und auf eine Halbinsel gefahren. Hier muss wohl eine Weingegend sein, denn wir sind durch Weinreben gefahren und an jeder Ecke war eine Weinkellerei, die auch Weinverkostungen anbieten – aber dafür war es doch ein bisschen zu früh und auf (fast) leeren Magen und ohne Kaffee kam das gar nicht in Frage 😉 Den Kaffee bekam ich dann in einem Weinmuseum – Mann, war der gut!!!
Und der Duft in der Gegend war überwältigend! Am liebsten wäre ich mit offenem Helm gefahren, um ihn noch intensiver einzusaugen!
Von Einheimischen erfuhren wir, dass die Touristen allerdings noch ausbleiben (was ja die Existenz-Grundlage der Menschen hier ist) – es ist erst der 3. schöne Tag hier an der Küste, vorher hat es 20 Tage am Stück geregnet! Allerdings stiegen die Temperaturen um 10:00 Uhr schon auf 26°C, was leider nicht so angenehm war und wohl auch ein krasser Anstieg im Gegensatz zu den letzen Wochen…
In Trpanj wollten wir dann auf die Fähre, um wieder auf´s Festland zu kommen. Die fuhr allerdings erst um 11:30 Uhr und wir waren um 10:00 Uhr schon dort – also wieder einmal Warten.
Nur gut, dass in dem Dorf ein Café nach dem anderen ist und so konnten wir uns die Wartezeit im Schatten bei einem Kaffee und Schokocroissant versüßen.

Wieder auf dem Festland (da war es dann schon 13:00 Uhr), empfingen uns Temperaturen von 32,5°C – ja ich weiß, manche würden jetzt sagen „hey, ist doch super!“. Lasst Euch gesagt sein: in voller Moped-Montur ist das ÜBERHAUPT nicht schön! Schmerzlich vermissten wir unsere Sommer-Moped-Jacken, die wir dieses Mal nicht mitgenommen hatten – zum einen wegen Platzmangel beim Gepäck, zum anderen weil wir dachten, dass es um diese Jahreszeit nicht so schlimm werden würde wie im Sommer. Weit gefehlt! Aber nutzt ja alles nix, alle Lüftungsschlitze aufmachen und hoffen, dass man an keiner Ampel stehen bleiben muss, so hat man wenigstens den Fahrtwind…
In Makarska war der Plan, mit der Fähre auf die Insel Brac zu fahren, diese der Länge nach zu durchfahren und am anderen Ende mit der Fähre nach Split zu kommen.
Am Fähranleger mussten wir jedoch leider feststellen, dass die Fähre erst um 17:00 Uhr wieder ablegt und es war gerade mal 13:30 Uhr. Das war uns dann doch zu lange bis dorthin, also liesen wir das Insel-Hopping sein und entschlossen uns, auf der Küstenstraße nach Split zu fahren. Unterwegs überkam uns jedoch der Hunger – da wir gestern so schlau waren, uns mit Brot,
Salami und weng Obst einzudecken, hielten wir an einem schattigen, schön gelegenen Parkplatz und haben erstmal was gegessen und auch geplant, wie es nun weitergehen soll.
Eigentlich wollten wir ja noch nach Bosnien reinfahren, aber das hat Rocco dann doch verworfen. Auf dem Parkplatz stand auch eine alte Goldwing – und irgendwann kam dann auch ein Typ vom Strand hoch: „Hey Biker!“ – aus Österreich und mit seinem Sessel auf Rädern und Frau schon seit 10 Tagen unterwegs, unter anderem auch in Albanien – im Regen! Aber auch total begeistert. Und das haben wir in den letzten Tagen von mehreren Bikern gehört, mit denen wir uns unterhielten, alle sind sie im Regen durch Albanien gefahren – also alles richtig gemacht mit unserer Entscheidung, hahaha.
Nachdem Bosnien nun abgehakt ist, haben wir ein Appartement gesucht, kurz vor Split eins mit Balkon mit Seeblick und privatem Parkplatz (ganz wichtig!) gefunden und gebucht. Als wir ankamen, bereuten wir, nicht für zwei Nächte gebucht zu haben!
Das Appartement ist der Hammer, echt wahr!
Statt erstmal zu duschen zogen wir die Badesachen an und gingen an den Strand, der keine 2 Minuten entfernt war. Und ich habe mich auch ins Wasser getraut (ok, hat weng länger gedauert, hahaha).
Das war soooo klasse nach der Hitze heute und ich war soooo zufrieden! 
Und nach einem leckeren späteren Abendessen direkt am Strand, sitze ich jetzt hier auf der Terasse mit traumhaftem Blick auf das Meer und freue mich auf morgen, was auch immer kommt und wo auch immer wir landen werden.
Ach ja, die Zicke und der Magarac machten heute keine Probleme – also ist Rocco´s Operation wohl gelungen 🙂 🙂 🙂
09.06.2019 / 8. Tag Rückreise
Schweren Herzens (super Appartement wie gesagt) und schwitzend (26°C!) sattelten wir heute morgen unsere Pferde.
Nachdem wir uns auch den Kaffee und das Frühstück verdient hatten (mein kommunikatives Ich hat wieder mal zugeschlagen ;-)), erfuhren wir von „Johnny“, dass er die Appartements wieder renovieren lassen muss – sie seien „schon“ 7 Jahre alt und er müsse alles rauswerfen und neu machen – WAS? Ok, muss man nicht verstehen, für uns sah alles mehr als picco-bello aus… Aber um in diesem Geschäft zu bestehen, muss man einiges tun meinte er – anderst und innovativ sein.
Wach aber schwitzend fuhren wir die paar Kilometer bis Split rein, um uns gleich zu verfahren – wir wollten von der Küstenstraße runter und in die Berge rein, aber laut Beschilderung ging es da auf die Autobahn – also anhalten (schwitz!), Navi befragen, nur um zu erfahren, dass wir doch auf dem richtigen Weg waren – also alles wieder zurück. Und es wurde gleich viel angenehmer mit den Temperaturen. Die Straßen waren super (wie eigentlich überall wo wir hier bisher gefahren sind) und so erreichten wir recht schnell den See Perucko Jezero – dort wollten wir eigentlich direkt heranfahren,
aber jeder Weg, den wir fanden, endete in einer Sackgasse oder auf einem privaten Grundstück.
Also gut, dann also zu dem ausgeschriebenen Camp über einen Schotterweg (jahaaa, sowas schreckt mich nicht mehr *griiins*) – dort wird man ja wohl am See sein. Plötzllich ein Stöhnen von Rocco – irgendein Vieh hat ihn gestochen! Er hatte während der Fahrt ein Foto gemacht und beim Verstauen des Apparats in die Jacke, ist es passiert. Also anhalten, weng Mimi von Rocco und weng Erst-Hilfe-Spray von mir und weiter ging´s Richtung Camp. Doch auch da landeten wir in einer Sackgasse. Also irgendwie wenden (während uns eine Familie mit kleinem Kind beabachtet hat und wahrscheinlich innerlich gedacht hat, was wir wohl für Idioten sind….). Und da dachten wir „OK, der See will uns nicht haben, also lassen wir es sein“ :-(.
Wieder auf der Hauptstraße fuhren wir dann in den nächsten größeren Ort (Vrlika) und fanden zunächst in der Ortsmitte ein Schattenplätzchen für unsere Mopeds und ein Café, wo wir die bereits durchgeschwitzten Helme und Jacken mal kurz ausziehen und einen Kaffee genießen konnten. Dort war ganz schön was los, obwohl der Ort nur ein paar Straßen und Häuser hatte – doch da gibt´s wohl eine Burg und noch paar andere Sachen, doch das haben wir uns bei der Hitze gespart ;-). Und da kamen wir auch auf die grandiose Idee, ohne Handschuhe zu fahren, ohne Jacke oder Helm ging ja nicht (obwohl uns sooo viele mit kurzer Hose und T-Shirt auf dem Bike entgegen kamen !). Ohne Handschuhe fanden wir bei dieser Hitze vertretbar. Also weiter in die Berge heraufgeschraubt (da waren sogar richtige ausgeschriebene Kehren!), um einen grandiosen Blick
zu bekommen. Nach ein paar schönen Kurven den Berg runter und
wieder Richtung Küste, ging die Straße jedoch teilweise kilometerweit nur geradeaus. Da konnten wir dann weng Gas geben, um noch mehr Fahrtwind und somit Klimaanlagen-Effekt zu bekommen, hahaha. 
Die Krka Wasserfälle ließen wir rechts an uns vorbeiziehen, denn dort waren wir bereits in einem unserer Urlaube in Kroatien mit den Kindern (wunderschön, aber im Sommer total überlaufen!). So langsam überkam uns auch wieder Hunger und so hielten wir kurz vor Sibenik an einer Bäckerei am Straßenrand, kauften Burek und Pizza „to go“, packten diese auf die Mopeds und kurz nach Sibenik fanden wir rechts der Straße ein Plätzchen mit 4 qm Schatten, wo wir Mittagessen konnten (bei nun schon 34°C – im Schatten!). 
Währenddessen suchten wir nach einer Unterkunft, da wir um 12:00 Uhr schon 1 Stunde vor Zadar waren, was unser heutiges Ziel war. Und da wirr gestern Blut geleckt haben mit dem Bad im Meer nach der Hitze, wollten wir es heute natürlich genauso haben. Bedeutet: Unterkunft direkt am Strand mit Meerblick (Balkon). Wie immer auf booking.com gesucht, gefunden und gebucht. Aber wenn wir an den Strand wollen, brauchen wir natürlich auch ein Strandtuch (wir hatten ja nur kleine Handtücher dabei) und vor allem Schuhe, da hier alles mit Kies ist. Also zurückfahren zu dem Shopping-Center, den wir ein paar Kilometer zuvor passiert hatten, Mopeds geparkt, alles gefunden und da wir noch viel zu früh dran waren, in einem Café noch Cappuccino und Bitter-Lemon gegönnt (mit einer höchst unmotivierten Bedienung…). Übrigens waren wir in dem Shopping-Center bei einem unserer früheren Urlaube, hahaha.
Weiter ging es also die letzten Kilometer bis Zadar mit der Vorfreude auf den Sprung ins Meer. Bei der Unterkunft angekommen gab es dann kurz Verwirrung „Oh, Sie haben gebucht? Wann? Heute? Das haben wir noch gar nicht gesehen. Gestern haben wir zuletzt geschaut, da war noch nichts gebucht, wir haben nicht mit Gästen gerechnet“ – aha. Also was nun? „Ja, also da ist noch ein Zimmer frei – ach nein, doch nicht, da sind ja noch Sachen drin. Aber bei meiner Mutter nebenan ist noch was frei“ – Ja, ok, meinetwegen auch dort. „Oh, das ist schon für 1 Person gerichtet, die übermorgen kommt, da fehlen noch Handtücher, damit haben wir ja gar nicht gerechnet“ – naja, Handtücher rein und gut, oder? Nach ein bisschen Hin und Her war dann alles geklärt und wir konnten uns endlich aus den Moped-Klamotten schälen, Badesachen anziehen und zum „Strand“ gehen – über die Straße drüber hahaha, näher ging es wirklich nicht!
Doch davor waren wir noch kurz in einem Tante-Emma-Laden (der aber wirklich ALLES hatte), um uns mit Getränken und Kaffee (für mich) einzudecken. Dort beschlossen wir spontan, noch ein paar Nahrungsmittel zu kaufen und heute mal nicht im Restaurant, sondern im Appartement auf der Terasse zu essen.
Jetzt aber zum Strand und ab ins Wasser! Und dieses Mal hat auch Rocco sich getraut juhuuuu –
zwar etwas zögerlich anfangs (es ist aber auch immer eine Überwindung, ins kalte Wasser zu springen, egal wie warm einem ist und wie gut es nach der Hitze tut!), aber wir sind beide eine Runde geschwommen. Das tat gut!!! Nur das Salzwasser, das dann auf der Haut trocknet, muss echt nicht sein… Rocco ist ja das Barfuß-Laufen nicht gewohnt und er mag es auch nicht wirklich. Und nach unserem täglichen Selfie
für die Kinder passierte es dann auch: Sprieß im großen Zeh!
Diesmal war ich dann dran mit operieren – leider nicht gelungen, also musste er dann doch selbst ran. Im Operieren hat er ja Erfahrung, hahaha. So genossen wir noch ein Stündchen das Meer und das Wasser und nach dem Duschen bereuten wir es dann, ohne Handschuhe gefahren zu sein…Sonnenbrand!!!
Nun sitzen wir hier an einem wackligen Tisch im Hof nach dem Abendessen. Wacklige Tische verfolgen uns überall, ehrlich! Das ist schon ein running gag bei uns geworden – ich glaube, wir hatten biser, egal wo wir gegessen oder getrunken hatten, nur 3 oder 4 Tische, die NICHT gewackelt haben, hahaha.
Das Ziel für morgen: Plitzvicer Seen! Dort haben wir uns für 2 Tage spontan eingebucht, um uns das Naturphänomen anzusehen – OHNE Moped-Klamotten. Und ein paar Meter von uns entfernt versinkt gerade die Sonne im Meer und wir genießen unseren Urlaub! 

10.06.2019 / 9. Tag Rückreise
Rocco hatte gestern abend noch den Schnaken und Mücken den Kampf angesagt. Nur gut, dass im Appartement ein Stecker für Mücken war… und auch wenn er heute nacht nochmal nachgesteckt hat, blieben wir nicht verschont :-/. Aber da ich meinen Kaffee heute morgen um 6:30 Uhr direkt am Wasser getrunken hatte, war alles gut. Das Meer lag ganz ruhig vor mir, nur ein einzelnes Fischerboot war draußen – ansonsten wohltuende Stille.
Nach einem kurzen Frühstück (wir hatten natürlich viel zu viel eingekauft…), ging es auch schon ziemlich früh wieder weiter Richtung Plitvicer Seen. Aus Zadar raus fuhren wir dann ins Gebirge
rein. An der Südseite haben wir uns hochgehangelt und die Temperaturen stiegen dementsprechend auf die 30°Marke zu. Unterwegs entdeckte Rocco einen Tunnel auf der Gegenfahrbahn,
also wenden und mal schauen, ob wir da durchfahren konnten – doch leider war dort eine Schranke. Schade eigentlich, um die Kurve herum hat sich die Straße noch weiter hochgehangelt – wäre bestimmt interessant gewesen *griiins*. Doch wir blieben vernünftig und wendeten uns wieder der Hauptstraße zu. Als wir dann über dem Gipfel waren, eröffnete sich uns ein ganz anderes Bild (und angenehmere Temperaturen!). Wo wir vorher karge Vegetation hatten, lagen nun sattgrüne Wälder vor uns. Das war wirklich eine Wohltat! Die Straße schlängelte sich nach unten, für Motorräder wirklich ein Genuss und es herrschte nur tröpfchenweise Verkehr. Im Tal wieder kerzengerade Straßen, doch mit bunten und
wohlduftenden Wiesen (aber auch wieder steigenden Temperaturen :-().
In einer Ortschaft fanden wir dann ein unscheinbares Café. Als wir reinkamen (es war schon ziemlich alt und offensichtlich nur für die Einheimischen), hat der Wirt ganz große Augen bekommen, als ich Kaffee und Wasser bestellt hab. Der hat wohl so gar nicht erwartet, dass sich zwei Touris zu ihm hinein verirren *grins*. Aber sicher hat er Kaffee und ob wir draußen sitzen möchten – na klar. Dort saß ein älterer Mann vor seinem morgentlichen Schnäpschen und hat uns willkommen geheißen, gleich mit Handschlag. Ein ehemaliger Professor, der viel zu erzählen hatte, hahaha. Beim Bezahlen hat der Wirt sich entschuldigt, dass wir von ihm belästigt wurden, aber wir fanden das total unterhaltsam und amüsant.
Weiter ging es rauf und runter, manchmal kurvig, ab und zu eine Kehre, die Straße immer gut und immer noch kaum Verkehr. Um die Mittagszeit hielten wir an einem Supermarkt, deckten uns mit Brot und Schinken ein und haben im Schatten direkt neben dem Eingang
ein Picknick gemacht – wir sind ÜBERHAUPT nicht aufgefallen hahaha. Da war auch gleich ein Café und da wir viel zu früh dran waren (Check in ist erst ab 15:00 Uhr und es war gerade mal 12:00 Uhr), kehrten wir dort ein zum Cappuccino. Und beim Verlassen des Cafés entdeckten wir, dass dieses einen Glasboden direkt über dem Supermarkt hatte – das war ein Spass!!!
Back on the road ging es wieder hinauf in die Berge und plötzlich Polizei – ein Kastenwagen und ein Personenwagen, 4 Polizisten und einer davon hat uns rausgewunken – ohje, was ist denn jetzt los, wir waren nun wirklich nicht schnell unterwegs und auch sonst war überhaupt kein Verkehr auf der Straße??? Nachdem wir beide das Visir öffneten und ich den jungen Polizisten begrüßt hatte, meinte er nur „ok, alles in Ordnung, sie können weiter fahren“ – Hä? Wieso hat er uns denn überhaupt angehalten? Auf meine Frage diesbezüglich antwortete er, es passiert hier sehr viel und bei Moped-Fahrern sieht man die Gesichter nicht, aber es sei alles in Ordnung, er wünsche uns einen schönen Tag und gute Weiterreise und einen schönen Aufenthalt. Aha – Langeweile oder was? Weiter ging es ins Tal Richtung Plitvicer Seen und unterwegs haben wir noch mehr Polizei gesehen. Ja, wird wohl zur Sicherheit der Touristen sein, denn wir waren kurz vor den Eingängen zu den Seen. Als wir daran vorbei waren, sahen wir dann auf der Gegenfahrbahn einen großen Kastenwagen, davor stand ein Polizist, im Graben im Schatten 8-10 wenig europäisch aussehende Männer, die dort kauerten, von der Polizei bewacht. Und dann ist auch bei uns der Groschen gefallen. Die Bosnische Grenze ist gleich um´s Eck und die Balkan-Route ist immer noch nicht vergessen bei den Flüchtlingen…. Daher die „Gesichts-Kontrolle“ oben auf dem Pass und das Polizei-Aufgebot.
Wir waren wie gesagt viel zu früh dran und kurz vor unserem Ziel sah ich ein Schild „Baraćeve Spilje – Barać Caves“ – das wäre doch was, um die Zeit zu überbrücken, oder? Also der Beschilderung gefolgt
und tatsächlich, da war eine Höhle, die man mit Guide besichtigen konnte. Und so haben wir eine kleine Höhlen-Führung bekommen – in
Moped Klamotten. Das war sehr interessant und unterhaltsam und bei angenehmen 9°C (das ganze Jahr über), war das eine schöne Abkühlung für uns. In der Höhle selbst hat der Guide dann für 90 sec. das Licht ausgemacht und er bat uns, ganz ruhig zu sein und alle Lichtquellen auszuschalten. Boah, beeindruckende Stille und absolute Finsterniss – das muss man echt mal erlebt haben!


Jetzt sind wir hier für 2 Tage in einem Bed & Breakfast einquartiert und wollen morgen in den Nationalpark rein. Freu mich drauf, auch wenn für morgen Regen angesagt ist!
11.06.2019 / 10. Tag Rückreise
Heute morgen sind wir nach dem Frühstück um 7:30 Uhr sehr früh zu den Plitvicer Seen aufgebrochen. Auf nur 1 Motorrad und mit Jeans und Regenjacke… Aber für den kurzen Weg war das wirklich in Ordnung, wir wollten ja auch nicht mit Moped-Klamotten dort durch. Regenjacke auch nur deswegen, weil Regen angekündigt war. Von Helena (unserer Gastgeberin) haben wir ein paar Tipps für den Park bekommen und das Parken war für Motorräder umsonst (einfach an der Schranke vorbeiquetschen, hahaha). Also Moped abgestellt und rein. 
Es gibt mehrere Rundwege, wir haben auf Empfehlung den Rundweg C genommen, der mit dem „Big Fall“ begann.
So sind wir durch eine
wunderschöne Kulisse von den unteren zu den oberen Seen gewandert. Überall Plankenwege, wo man quasi über die Seen, über die vielen kleinen Wasserfälle und Feuchtgebiete läuft. 

Ab und zu größere Menschenansammlungen, denn der Weg ist gerade mal ca. 1m breit und gilt für beide Richtungen, vor allem an den etwas größeren Wasserfällen (beliebte Fotomotive). Die Temperaturen waren recht warm, doch durch den Schatten und das Wasser war es eigentlich sehr angenehm. Um die Mittagszeit waren wir dann jedoch schon an unserem eigentlich geplanten Endpunkt an den oberen Seen angekommen und sollten dort auf Empfehlung mit dem Zug (Bus?) wieder runterfahren, aber da es uns noch zu früh war, beschlossen wir, nach unten zu laufen – GROSSER FEHLER ! Anfangs war noch alles gut, doch irgendwann kreuzen sich die Wege nach unten und oben und wir befanden uns plötzlich inmitten mehrerer Schulklassen! Kein Vor und kein Zurück! Wie gesagt, die Planken sind nur 1m breit, da passt nicht wirklich viel drauf. So ging das ungefähr 15 min (Rocco hat schon bereut, nicht mit dem Zug nach unten gefahren zu sein…) doch irgendwann teilten sich die Wege wieder und wir waren wieder fast für uns allein. Auf dem Weg nach unten allerdings hat man dann auch wirklich nichts neues mehr gesehn. Nach 4 Stunden sieht man sich leider irgendwann mal satt, auch wenn es wirklich wunderschön ist. Aber nochmal ein See – oh schon wieder ein Wasserfall – ah schau mal wie schön…… Ja, man achtet irgendwann mal nur noch auf den Weg, denn der hat es teilweise schon in sich. Nicht umsonst gilt im Park ein Flip-Flop-Verbot…
Uns hätten eigentlich auch 4 Stunden ausgereicht, doch im Sommer würde ich hier nicht hinwollen! Jeder Einheimische sagte uns, man solle auf jeden Fall gleich früh morgens um 8:00 Uhr gehen , da sei dann am wenigstens los. Die großen Gruppen kämen meist erst so gegen 10:00 Uhr oder gar erst mittags/nachmittags. Und da das dann meistens Chinesen, Japaner oder Koreaner sind, wurde sogar das Wort „Ice Cream“ (das eigentlich jeder kennt) für die Asiaten übersetzt, hahahahahahahahaha. 
Nachfolgend die schönsten Bilder:

















Es ist auch alles wirklich super sauber, keinerlei Müll am Wegesrand, die Toiletten und Anlagen einwandfrei – allerdings finden wir, dass der Eintrittspreis von 250 Kuna (ca 40 Euro) ein bisschen zu viel ist, auch wenn das Geld dem Erhalt des Nationalparks dient. Trotzdem war es ein eindrucksvoller (aber auch anstrengender) Tag.
Morgen fahren wir (auf Umwegen) zu meiner Cousine Sandra nach Gospic und bleiben dort wieder 2 Tage. Freu mich riesig auf die Familie!
12.06.2019 / 11. Tag Rückreise
Heute war eine richtige „Contino-Tour“ angesagt. Rocco hat mal wieder die kleinsten Straßen durch Feld und Wald gefunden. 

Die Straßen waren auf dem Navi (das übrigens wieder einwandfrei funktioniert) teilweise nur als gestrichelte Linien angezeigt… Es war richtig schön! Gute Straßen (bis auf ein paar Ausnahmen), rauf und runter, kreuz und quer bis nach Gospic durch den Nördlichen Velebit. Manche Stellen kamen uns bekannt vor, denn hier sind wir auf unserer „Das-Lohri-Tour“ 2017 schon gefahren. Ein kurzer Schreck, als plötzlich rechts aus einem Baum ein großer Greifvogel auf Rocco herabgeschossen kam und ganz knapp vor seinem Helm wieder „abgedreht“ hat – der dachte wohl, da kommt ´ne fette Beute an und als er gemerkt hat, dass das Ding doch etwas größer ist, schnell anderst überlegt – ich hab mich hinten fast weggeschmissen vor Lachen.
Mitten im Wald hatten wir auf einmal 3 Holz-Lader mit Anhänger vor
uns, die uns den Weg versprerrten – was nun? Absteigen und fragen natürlich.
Ja, man kann vorbei, sobald der letzte Hänger mit Holz voll sei. Also warten und hoffen, dass die riesigen Gefährte auf dem schmalen Waldweg an uns vorbeikommen. Aber es hat tatsächlich
funktioniert – die Fahrer hatten die Ruhe weg, nur keine Hektik, keine 10 cm an uns vorbeigedrückt, passt alles, hahaha.

Früher als geplant kamen wir dann auch schon in Gospic an. Und da uns wieder mal ein Hüngerchen geplagt hat, meine Cousine noch bei der Arbeit war, steuerten wir einen Supermarkt an, haben was zum Vespern gekauft und uns direkt davor in den Schatten zum Picknick niedergelassen – darin haben wir ja schon Übung – griiiins – Sandra hat sich dann ein bisschen über uns amüsiert, aber so simmer halt.
Sie hat auch ein schönes Appartement für uns organisiert, für uns gekocht und abends saßen wir dann ganz entspannt beim Radler und haben gequatscht und gequatscht und gequatscht. Schön!
Wir bleiben noch einen Tag hier, fahren tagsüber noch ein bisschen im Velebit-Gebirge und dann sehen wir, wie es weiter geht.




12.06.2019 (Nachtrag)
So schön die ganze Gegend, darf man dennoch nicht vergessen, dass hier vor gar nicht allzu langer Zeit noch Krieg geherrscht hat :-(. Dies wurde uns nochmal deutlich vor Augen geführt, als wir durch die Wälder gefahren sind, wo wir den Eindruck hatten, dass alles noch ganz ursprünglich erhalten ist. Doch überall waren Schilder aufgestellt: 
„Nicht betreten! Auf diesem Gebiet besteht große Gefahr wegen Minen “ – Und das nicht nur im Wald, sondern auch in den Tälern – man kann sich immer noch nicht frei bewegen, denn ganze Felder und Täler sind davon betroffen – links und rechts jedoch Häuser und Ansiedlungen, aber auch sehr viele verlassene Dörfer, Hütten, Höfe, die verlassenen Häuser auch teilweise noch mit den Einschuss-Löchern in der Fassade. Ja, auch nach so vielen Jahren, kommt man immer noch ins Grübeln…
13.06.2019 / 12. Tag Rückreise
Entgegen unseres gestrigen Plans, eine runde durch das Velebit-Gebirge zu fahren, ging es heute runter an die Küste – ist ja nicht so weit von hier entfernt. Die Straße von Gospic nach Karlobag für Motorrad-Fahrer eine Wonne! Erst durch die waldige und schön kühle Ebene bis an den Rand des Velebits, dann auf perfektem Asphalt bis nach oben, wo sich nach einem „Durchgang“ eine andere Welt ausbreitet: man sieht das Meer mit der kargen Insel Pag und den kleineren vorgelagerten Inseln direkt vor einem ausgebreitet – ein Augenschmaus! Und dann windet sich die Straße mit einigen schönen Kehren bis nach Karlobag runter. Man muss sehr aufpassen, dass man vor lauter Aussicht genießen den Blick auf der Straße behält!
In Karlobag fuhren wir zum Fähranleger, da wir auf die Insel Pag übersetzen wollten, doch die Fähre fuhr uns vor der Nase weg, also hieß es wieder einmal Warten am Fähranleger. Zum Glück gab es eine „Strandbar“ (zumindest sah sie so aus), wo wir im Schatten ein kleines Frühstück und Käffchen zu uns nehmen konnten.

Auf der Insel angekommen, bot sich uns zunächst ein Bild wie in einer Steinwüste. Doch auf der anderen Seite ein ganz anderes Bild – Büsche, Bäume, Blumen, Schilf – immer wieder unterbrochen von den charakteristischen Mäuerchen auf der ganzen Insel.
Bei Pag dann die Sole-Felder, wo das Pager Salz gewonnen wird. Auch ist Pag für den berühmten Käse bekannt – Schafe, Ziegen oder Kühe haben wir jedoch keine einzigen gesehen *griiins*. 

Über die Pager Brücke, wo man eine tollen Blick sowohl auf das Meer auf der einen als auch auf die Lagune zwischen Pag und Festland auf der anderen Seite hat, düsten wir dann wieder auf´s Festland, um bei Starigrad wieder auf die Küstenstraße zu kommen – 

die sich perfekt an der Küste entlang windet, wo ein Motorist dann genussvoll „wedeln“ kann. In Karlobag dann denselben Weg nach Gospic wie morgens.
Heute war einfach eine Genuss-Fahrt, die wir nicht zum ersten Mal unternommen hatten – nichts desto Trotz immer wieder toll zu fahren!!! 


14.06.2019 / 13. Tag Rückreise
Nachdem wir gestern noch einen schönen Abschluss (und einen wehmütigen Abschied 🙁 ) mit meiner Cousine Sandra hatten, ging es heute morgen wieder auf „die Walz“. Start war recht früh, denn obwohl wir ein echt schönes Appartement hatten, war das Bett nicht wirklich eine Wohltat… Eigentlich war für heute geplant, auf die Insel Rab überzusetzen, von dort dann auf die Insel Krk, um dann irgendwo bei Rijeka zu übernachten. Doch nachdem wir uns über die Abfahrtszeiten (und Preise….) der Fähren informiert hatten, beschlossen wir, die Zeit, die wir ggf. mit jeweiligem Warten auf die Fähre und anschl. Übersetzen verlieren würden, lieber ins Fahren investieren zu wollen. So nahmen wir wieder die tolle Straße von Gospic bis Karlobag, um wieder den phantastischen Ausblick oben beim Kubus auf das Meer und die Inseln zu genießen.

In Karlobag gab es dann an derselben Stelle wie immer ein kleines Frühstück, bevor wir uns wieder auf die Küstenstraße begaben. Kaum Verkehr (was sich die nächsten Tage sicherlich ändern wird…) und die Fahrt ein Genuss.
Das Gebirge rechts, das Meer links windet sie sich an der Küstenlinie entlang. Manchmal führt die Straße ein Stück weit ins Landesinnere, wenn keine Brücke über die vielen
kleinen Buchten gebaut wurden. Da sah man dann richtig, wie sie durch das Gestein gemeißelt wurde, als ob es erst vor Kurzem geschehen wäre. Und dann ist es immer wieder spannend, was einen erwartet, wenn man sich wieder der Küste zuwendet.
Oft muss man wirklich aufpassen, vor lauter Glotzen und Staunen über den Anblick des Meeres, den Blick auf die Straße nicht zu vergessen. Doch Rocco schaffte es irgendwie immer wieder, während der Fahrt Fotos zu machen – keine Ahnung, wie er das macht, ehrlich. 

Doch das ging auch nur, weil kaum Fahrzeuge auf der Straße waren und wenn doch, kamen uns die meisten entgegen (wohl auf dem Weg in den Urlaub, während wir ja schon seit 13 Tagen auf dem Rückweg sind, hahaha). Zwischendurch ein Käffchen an einer der vielen Bars am Straßenrand (Rocco findet immer die mit dem besten Ausblick!) und schon ging es wieder weiter.


Um die Mittagszeit erreichten wir dann Rijeka – deren Anblick bei der Anfahrt von der Küstenstraße einfach nur hässlich ist! Und gestunken hat es auch (ja, auch ich wünsche mir manchmal, im Auto zu sitzen bei so einer Fahrt…)!
Doch leider mussten wir mitten hindurch und was wir von der Stadt sahen, lud uns wahrlich nicht dazu ein, hier nochmal her zu kommen. Als wir dann durch waren, plagte uns mal wieder der Hunger und so hielten wir an einer Pizzeria, die zu meiner Freude auch kleine Pizzen hatten, so dass ich endlich mal eine Mahlzeit komplett aufessen konnte *griiins*. Dort stellten wir auch fest, dass wir nur noch ein kleines Stück an der Küste entlang fahren konnten. Eigentlich wollten wir heute nur bis Pula kommen, aber wir beschlossen dann, so lange an der Küste entlang zu fahren, wie es eben geht, um dann über Land bis nach Porec zu kommen (also quasi den komletten Zipfel von Istrien zu umgehen), denn Pula kannten wir ja schon. Und so hatten wir auch einen Blick auf „die andere Seite“ von Krk. Bevor man nach Rijeka reinfährt, die in einer Bucht liegt, zeigt sich die Insel karg und steinig. Doch von der anderen Seite der Bucht ein ganz anderes Bild – grün und saftig!
In Porec angekommen, ging die Suche bei einem Kaffee und Bitter Lemon (Standart bei uns) nach einer Unterkunft los. 
Und so gönnten wir uns ein Appartement mit Pool, da die Unterkünfte am Strand unbezahlbar sind. Total verschwitzt (wir fuhren heute den ganzen Tag bei durchschnittlich 30°C!) also rein in die Badesachen und erstmal ab ins Kühle Nass – Puuuuuh, herrlich.
Auf der Suche nach einem Abendessen, empfohl uns die Vermieterin einen Grill nicht weit vom Appartement entfernt. Dort angekommen haben wir erstmal gezweifelt – draußen saß die Köchin und die Schürze war nicht gerade sauber…die Tische leicht schmuddelig und der Wirt ein bisschen grummelig. Doch als Rocco dann ein Steak bestellt hatte und der Wirt meinte, er müsse erstmal beim Metzger nebenan fragen, was er denn da hätte, haben wir nicht schlecht gestaunt! Die Steaks werden ganz frisch beim Metzger geholt! Und das Essen war dann tatsächlich besser, als wir befūrchteten und die Portionen wirklich ordentlich! Das haben wir in den letzen beiden Wochen mehrfach erlebt, dass es dort das beste Essen gibt, wo man es am allerwenigsten vermutet.
Heute hat sich wieder einmal gezeigt, dass es richtig schön ist, spontan sein zu können – keinem genauen Zeitplan oder keiner genauen Route verpflichtet sein zu müssen und genau das zu tun, was wir in dem Moment wollen! Das ist ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann und wir genießen es jeden Tag auf´s Neue! Morgen verlassen wir Kroatien und fahren nach Slovenien rein – das ist zumindest der Plan *GRIIIIIIIIINS*



15.06.2019 / 14. Tag Rückreise
Heute morgen ein Blick aus dem Fenster – juhuuu, Himmel ist bedeckt! Doch als ich auf den Balkon trat, hätte man meinen können, dass es schon Mittagszeit ist. Schwülwarme Hitze empfing mich morgens um 7:00 Uhr. Hilft alles nix, gepackt, Klamotten angezogen und zum Bäcker um´s Eck gelaufen für ein Frühstück. Unterwegs die ersten Regentropfen, doch als wir beim Bäcker ankamen, waren wir schon durchgeschwitzt und die Tropfen sind auch gleich verdunstet. Also ab auf´s Moped. Doch leider hatte außer uns wohl jeder dieselbe Idee, früh morgens loszufahren, denn der Verkehr war entsprechend. Und dann fiel mir ein, dass ja Samstag ist – samstags ist Rückreisetag! So war die erste Stunde über Istrien ziemlich nervenaufreibend, bis wir am Autobahnzubringer ankamen, wo es sich dann für uns erleichtert hat, da dies nicht unser Weg ist. Rocco´s Kommentar: „Memo an mich selbst: Istrien vom Festland absägen und mit den ganzen Campern und Urlaubern versenken“ hahaha
Und dann waren wir auch schon in Slovenien. Kurz vor Koper fuhren wir auf einen Kaffee in einen Ort rein, wo wir unsere überflüssigen Kuna wieder in Euro´s tauschten, um sie gleich für Schmuggelware auszugeben 😉 
Weiter ging es mühselig an der Küste entlang und kurz darauf waren wir auch schon in Italien in Triest (auch nicht so toll bei der Anfahrt!)
und auch der Verkehr hindurch ziemlich hektisch – aber wir haben den Italo-Fahrstil wieder angewendet (nur gehupt haben wir nicht) und so
ging es recht flott hindurch. Kurz danach dann ab in die Berge und da wir schon total durchgeschwitzt waren, haben sich die 29°C weiter oben sogar recht kühl angefühlt. Rein ins Grün der Wiesen und Wälder – nach all dem Wasser und den kargen Inseln ein 
Augenschmaus. Wieder raus aus Italien, rein nach Slovenien (das geht da in dem Eck ruck-zuck) durch die Kranjska Gora und schon hieß es wieder „Willkommen bei Contino-Tours“ – rauf und runter 

durch den Wald. Bei einem unserer Pausen stellten wir fest, dass wir nur noch 10 km von unserem Etappen-Ziel für heute entfernt sind – aber es war doch erst 12:30 Uhr! Bei einem genauen Blick auf´s Navi dann mal ein kurzes Schlucken:
Doris zeigte an, dass wir für diese letzten 10 km 1,5 Stunden benötigen –
oh oh, weiß sie irgendwas, was wir nicht wissen???
Aber wir schafften es unbeschadet und schneller als Doris uns zugetraut hätte bis Most na Soci, dem kleinen Ort mit dem phantastischen türkis-blauen See, wo wir schon vor 2 Jahren übernachtet hatten. Doch da es erst Mittagszeit war, beschlossen wir nach einer leckeren Pizza, bis Österreich durchzufahren, die Kulisse
echt schön, immer am Fluss Soca entlang, bis wir dann an der Auffahrt zum Mangart waren. Diesen Berg fuhren wir schon zwei Mal an – beim ersten Mal war er komplett gesperrt, letztes Jahr dann konnten wir ein Stück weit hoch, aber nicht bis zum Schluss und so wollten wir es ein drittes Mal versuchen. Dort oben mussten wir hinauf:
Der Weg: eng, anstrengend, teilweise ohne Randbegrenzung, Steigungen von 15-20%, also schon ziemlich anspruchsvoll. Immer schön auf die Straße achten, bloß nicht nach unten sehn! Aber wir waren voller Vorfreude, es dieses Mal vielleicht bis ganz nach oben zu schaffen! Nach 4 eiskalten Tunneln kamen wir dann an einen Punkt, wo viele Autos und Motorräder standen und da war uns klar – ok,
wieder nicht geschafft 🙁 . Mitten über der Straße ein großer Schneewall, dabei waren es wirklich kaum mehr 500 Meter (und 150
Höhenmeter) bis zum Ziel! HEUL, der will uns einfach nicht an sich ranlassen, der Berg…. Aber die Aussicht war atemberaubend und die kühle Frische oben auf 1900m nach der Hitze einfach wohltuend. 
Also wieder runter, was nicht minder anstrengend, aber dennoch leichter war.
So fuhren wir weiter und waren -schwupps- wieder in Italien. Aber wir wollten doch nach Österreich! Bei einem Espresso also die tägliche 
Suche nach einer Unterkunft, mit schönem Blick auf die (teilweise schneebedeckten) Berge. Eine bezahlbare Unterkunft, wo man ins nächste Restaurant zum Abendessen nicht wieder auf´s Moped steigen muss, fand Rocco dann auch in Österreich – nur 10 km entfernt. Wie gesagt, das geht in dem Eck von jetzt auf nachher, ähnlich wie bei uns das Drei-Länder-Eck. An der Unterkunft angekommen, staunten wir nicht schlecht, als uns die Vermieterin fragte, ob wir englisch sprechen würden – als ich das bejahte, war sie ganz erleichtert, denn sie spricht kein deutsch. Das habe ich jetzt auch noch nie erlebt, dass ich mich in Österreich englisch verständigen muss, hahaha. Eine nette ältere Dame aus London, die hier im Urlaub war, sich verliebt hat und dann hierher gezogen ist (wie so oft 😉 ). Leider hat die Dusche nicht das gehalten, was sie beim ersten Anblick versprochen hat, hahaha.
Heute hat es sich zum ersten Mal danach angefühlt, dass wir nach Hause fahren – bisher war es eine Tour, wo wir am Abend vorher meistens nicht wussten, wo wir am nächsten Tag landen würden. Doch Österreich ist so „nah“ an zu Hause nach all der Zeit, dass wir ja fast schon da sind. Aber NOCH sind wir nicht daheim, also bleibt alles noch offen 😉

16.06.2019 / 15. Tag Rückreise
Wie beschreibe ich den heutigen Tag? 400 km Rückreise ohne besondere Ereignisse? Tatsächlich gibt es nicht wirklich viel zu berichten 😉 Wir sind bei Sonnenschein gestartet, immer auf den Hauptstraßen,

fuhren durch Österreich, dann Italien, haben die Dolomiten links liegen lassen, fuhren über den Brenner drüber und wieder nach Õsterreich rein. Die Alpen unterwegs waren wolkenverhangen, so dass wir keine wirklich schönen Aussichten genießen konnten. Aber das war auch gut so, es herrschte so viel Verkehr, dass unser Augenmerk hauptsächlich der Straße galt!
Eigentlich wollten wir heute nur bis Innsbruck fahren, aber dort waren wir schon am frühen Nachmittag und so beschlossen wir einfach, noch ein bisschen weiter zu fahren, bis uns der Popo wehtut. Zum Schluss hin hab ich dann auch wieder gefroren, obwohl sämtliche Lüftungsschlitze an Hose und Jacke schon geschlossen waren – das hab ich so GAR NICHT vermisst. Ich war mir nie sicher, was ich als schlimmer empfinde – schwitzen oder frieren auf dem Moped. Jetzt weiß ich es mit Sicherheit: FRIEREN !!!
So sind wir jetzt schon im Allgäu am Elbsee und gönnten uns zum Abschluss das hier:

Ein riesengroßes Zimmer im Allgäu-Hotel am Elbsee. Dazu gehört eine 5 ha große Camping-Anlage mit 300 Plätzen. Im Restaurant am See hatten wir ein tolles, leckeres Abendessen und dort ließen wir dann unsere Tour noch ein bisschen Revue passieren – und stellten fest, dass uns auf Anhieb gar nicht mehr alles einfiel, schon gar nicht die Reihenfolge, wo wir übernachtet hatten, wie die Unterkunft war, was wir gegessen hatten usw. Nur gut, dass ich diesen Blog hier führe – wenn ich bedenke, dass ich das alles im Nachhinein machen müsste, wie sonst immer, wäre sicherlich mehr als die Hälfte dessen, was wir während unserer Tour erlebt hatten, auf der Strecke geblieben.
Morgen um die Zeit sind wir also zu Hause 🙁 – ein bisschen wehmütig sind wir schon – es waren tolle und unvergessliche 19 Tage !!!


17.06.2019 / Ende des Abenteuers Balkans :-(((
Obwohl wir heute morgen nach dem Frühstück erst um 9:00 Uhr starteten, waren wir bereits um 12:30 Uhr zu Hause – wo Damian schon unseren leckeren Espresso aufgesetzt hatte und uns erwartete – schööööön 🙂 Nachdem wir also abgeladen, unseren Lieblings-Espresso getrunken und uns mit Damian ausgetauscht hatten, ging´s erstmal zur Waschanlage – die Moped´s bedurften dringend einer Grundreinigung.
Nachmittags kam dann auch Deborah und abends waren wir dann alle gemeinsam essen – herrlich, die Lieben um sich zu haben nach so einer Reise! Und jetzt beginnt wieder der Alltag (Wäsche waschen, alles versorgen, selbst kochen / putzen / Blumen gießen, usw.
Rocco´s Motorrad verliert irgendwo Öl – daher hat es auch ganz schön gequalmt, als wir bei Dubrovnik angekommen waren und auch zwischendurch hat das Öl immer mal wieder getropft. Da muss jetzt erstmal gecheckt werden, woran das liegt. Meine Zicke hat seit Rocco´s „Operation“ wieder geschnurrt wie ein Kätzchen und sich den Namen „Prinzessin“ wieder verdient – dennoch muss der Gasgriff ebenfalls gecheckt werden.
Hier ein paar Dinge, die wir während dieser Reise gelernt haben:
- Mein konsequentes LAUFTRAING 3 Monate vor der Tour hat definitiv geholfen – ich habe keine Schmerztabletten benötigt (außer gegen Kopfschmerzen nach Bier und Schnaps…)
- DUSCHGEL wird in der Sonne sehr flüssig – und fühlt sich lauwarm auf der Haut echt merkwürdig an…
- Die CHINESEN / Japaner / Koreaner haben begonnen, Europa zu infiltrieren! Sie sind überall! Man kann ihnen nicht entkommen, wohin man sich auch begibt! Sie sprechen sogar unsere Sprache (ein Chinese, der Kroatisch spricht – mir ist fast die Kinnlade runter gefallen…)
- OHNE HANDSCHUHE Motorrad zu fahren bei 30°C ist eigentlich eine gute Idee – wenn man an den Sonnenschutz gedacht hat und es einem nichts ausmacht, dass der restliche Körper im Gegensatz zum Handrücken wie ein Fischbauch wirkt (was echt albern aussieht…)
- NICHT ALLE STRASSEN sind für motorisierte Fahrzeuge befahrbar, egal was einem das Navi weismachen möchte
- HILFE bekommt man meistens dort, wo man es am allerwenigsten erwartet
- DIE BESTEN GESCHICHTEN erlebt man in der Kaffee-Bar am Straßenrand direkt unter den Einheimischen
- DAS BESTE ESSEN bekommt man dort, wo man es überhaupt nicht erwartet (z.B. in einem Kaufhaus)
- GELD IN DER LANDESWÄHRUNG sollte man nur so viel abheben, wie man an dem jeweiligen Tag braucht (vor allem dann, wenn man mehrere Länder in kurzer Zeit hintereinander mit verschiedenen Währungen bereist)
- DIE WÄHRUNG IN MONTENEGRO ist – der Euro (bitte googeln, warum oder Rocco fragen 😉 )
- Die TARA-SCHLUCHT in Montenegro ist der tiefste Canyon in Europa !
- GEPÄCK WIRD NICHT WENIGER, auch wenn ein großer Teil aus „Einweg-Klamotten“ besteht, die man ja dann entsorgt – das ist ein Phänomen, das einer nähreren Untersuchtung bedarf!
- Man hat IMMER DAS FALSCHE WERKZEUG dabei, egal, was man mitnimmt (das gilt übrigens auch für Kleidung / Schuhe / Kosmetika)
- In Touristischen Gebieten wird man erstmal auf englisch begrüßt – wenn man dann jedoch in der Landessprache antwortet, eröffnen sich ganz neue Horizonte – und wenn man sich zumindest die wesentlichen Dinge wie „danke“ „bitte“ „guten Morgen / Tag / Abend“ in der Landessprache aneignet, begegnen einem die Einheimischen viel freundlicher – wir mussten uns oft für die deutschen Urlauber „fremdschämen“ !
- Das MOBILFUNKNETZ ist überall besser als in Deutschland !!! Egal, wo wir waren, auch im angeblich so rückständigen Albanien oder mitten in den Bergen Montenegros – hatten wir immer und überall perfektes Netz – und hier im Schwarzwald kann ich froh sein, wenn ich einen Notruf absetzen kann. Traurig für unsere eingebildete Nation!
- Versorge Dich immer mit MÜCKENSCHUTZ und MÜCKENSPRAY, sonst fressen Dich die Dinger auf!!!
- Selbstversorger sollten nur so viel einkaufen, was sie in diesem Moment essen möchten – Überschüssiges wird zunächst als VESPER für unterwegs mitgenommen, um dann letztendlich irgendwo entsorgt zu werden (unter Umständigen auch deshalb, weil es eine andere Konsistenz als vorher angenommen hat wegen der Hitze…)
So haben wir es also vollbracht – was letztes Jahr unterbrochen werden musste, haben wir dieses Jahr ohne größere Probleme geschafft. Da wir aber nicht alles fahren konnten, was wir wollten (durch das albanische Gebirge, durch Bosnien), ist eines jetzt schon sicher : Es wird eine Balkan-Tour 3.0 geben !!! Den Zeitpunkt wissen wir aber noch nicht 😉 – doch jetzt gilt es erstmal, diese Tour sacken zu lassen, denn es war
! ! ! ! ! ! ! ! ! ! EINFACH NUR GEIL ! ! ! ! ! ! ! ! ! !




